Volunteers for Lesbos

Über das Projekt
Auf Lesbos sind seit September 2015 die Volunteers for Lesvos tätig. Das Team besteht aus sechs bis zehn wechselnden Freiwilligen. Das Solidaritäts- und Hilfsprojekt des Vereins „Respekt für Griechenland e.V.“ leitet Anja Schneider von Berlin aus. Auf der Insel selbst wird es jeweils von einem schon länger anwesenden und erfahrenen Teammitglied koordiniert. Die Freiwilligen arbeiten selbstbestimmt – in Kenntnis des Bedarfs und in Absprache mit anderen Gruppen.

Detaillierte Berichte zur Situation und zur Arbeit auf Lesbos finden sich auf unserem Blog: https://volunteersforlesvos.wordpress.com/ 

Erste Projektphase:  Oktober 2015 bis März 2016
Von November 2015 bis März 2016 halfen die Teilnehmenden vor allem bei der Erstbetreuung der Menschen, die völlig durchnässt und unterkühlt die Strände von Lesbos erreicht hatten, und kümmerten sich um die tägliche Versorgung der Angekommenen mit Essen und Kleidung. Von Januar bis 20. März 2016 landeten allein auf Lesbos über 85.000 Flüchtende.

Zweite Projektphase: April 2016 bis zur Gegenwart
In Folge des Abkommens der EU mit der Türkei vom 20. März 2016 kommen weniger Boote auf Lesbos an. Während andere Gruppen und Hilfsorganisationen sich zurückzogen, ist unser Team geblieben – eine Entscheidung, die sich als richtig erwiesen hat:

Gegenwärtig sitzen immer noch an die 8000 Geflüchtete auf Lesbos fest. Obwohl seit Spätherbst 2017 – auf Druck griechischer und anderer Menschenrechtsorganisationen – eine größere Anzahl von „vulnerable cases“, sogenannte Härtefälle (1650 Pers./ Stand 18. 12. 17) aufs Festland in stabile Unterkünfte gebracht wurden, ist der Hot Spot Moria, der für 3000 Personen ausgerichtet ist, mit über 6000 Schutzsuchenden nach wie vor völlig überbelegt. Innerhalb und direkt vor dem Camp leben Frauen, Männer und Kinder in winzigen Zelten weitgehend ohne sanitäre Anlagen.

Seit Sommer 2017 erreichen wieder vermehrt Schutzsuchende die Insel (März 2018 waren es an die 1400 Personen). In Moria fehlt an allem: an ausreichender und bekömmlicher Verpflegung, an Schutz vor Nässe und  Kälte, aber ebenso an medizinischer, psychosozialer und juristische Betreuung. Die Geflüchteten warten teilweise Monate auf ihre Anhörung. Die wenigen NGOs und Anwälte, die Beratung und Vorbereitung auf das Asylverfahren anbieten, können die Zahl der Anfragen nicht bewältigen. Viele Flüchtlinge leben in Angst vor einer Abschiebung in die Türkei. Aus Verzweiflung kommt es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Außerhalb von Moria sind zusätzlich überwiegend „Härtefälle“ (über 1500 Pers.) in Wohnungen oder in besser ausgestatteten Unterkünften untergebracht. Hinzu kommen an die 500 Geflüchtete, die es in Moria nicht mehr ausgehalten haben, nun in leerstehenden Gebäuden oder am Strand leben und aus jeder offiziellen Versorgung rausfallen.

Tätigkeiten
Die Tätigkeiten der Volunteers reichen von der Erstversorgung Ankommender am Strand über Alltagsfürsorge und Projektarbeit mit Kindern und Erwachsenen sowie Unterstützung durch juristische, medizinisch oder sprachkundige Fachkräfte bis zur Mithilfe bei der Verpflegung von Geflüchteten ohne feste Unterkunft.

Mehr zur Situation auf Lesbos und zur Arbeit der Volunteers siehe Brief der Projektleiterin anlässlich einer Crowdfunding- Spendenkampagne (von November 2017- März 2018).
Und hier:  Der erfolgreiche Abschluss dieser Spendenkampagne!

Teilnahmebedingungen
Mindestaufenthalt: Wir nehmen nur Freiwillige, die mindestens vier Wochen oder länger im Projekt mitarbeiten können. Ausnahmen machen wir gelegentlich bei Personen, die Arabisch, Farsi, Urdu, Französisch oder Griechisch sprechen und/oder medizinische, juristische, psychologische oder pädagogische Kompetenzen haben.

Wohnsituation: Unsere Basis ist eine einfache Wohnung in Mytilini (der Hauptstadt) mit Küche, Bad, einem Wohnzimmer und bis zu zehn Schlafgelegenheiten.

Zuschuss zu Reise- und Lebenshaltungskosten: Die Arbeit ist ehrenamtlich. Bei Bedarf bezuschusst „Respekt für Griechenland“ teilweise oder ganz die Flugkosten (mit maximal 300 €) und die Lebenshaltungskosten (mit maximal 12 €/ pro Tag). Unterkunft und Mietwagen stehen dem Team kostenfrei zur Verfügung.  So erwünscht „Selbstzahler“ sind – niemand wird abgelehnt, weil er oder sie einen Zuschuss benötigt.

Planungsstand
Wir möchten das Projekt, das sich vor Ort ein hohes Ansehen erworben hat, fortsetzen, solange das Flüchtlingselend auf Lesbos anhält. Unser Team hat schon mehrfach bewiesen, dass es sich kurzfristig und flexibel auf neue Situationen und Anforderungen einstellen kann. Da weiterhin viele Bewerbungen bei uns eingehen, stellt die Projektleiterin das Team entsprechend dem jeweils vordringlichen Bedarf zusammen.

Erbetene Angaben von Teilnahme-Interessierten: Zeitpunkt und Dauer einer möglichen Mitarbeit; Ausbildung, berufliche Tätigkeiten, Alter, gesellschaftspolitisches Engagement, insb. im Migrations- und Flüchtlingsbereich; Sprachkenntnissen (Englisch ist Voraussetzung, Arabisch, Farsi/Dari, Französisch, Griechisch erwünscht); Auslandsaufenthalte, Fahrerlaubnis sowie sonstige Erfahrungen, die für eine Mitarbeit nützlich sein könnten; Telefon- oder Handynummer.


Erreichbarkeit von „Volunteers for Lesvos“: Initiative-rfg@posteo.de Ansprechpersonen: Herbert Nebel, Anja Schneider, Hilde Schramm, Julius Verrel

Spendenkonto für die Flüchtlingsarbeit in Griechenland bei der GLS Bank
Kontoinhaber: Respekt für Griechenland e.V.
IBAN: DE15 4306 0967 1175 7746 02,  BIC: GENO DE M 1 GLS
Steuernummer: 27 / 676/ 52054  Spendenbescheinigungen werden bei Angabe von Name und Anschrift ausgestellt.